Mittwoch, 4. Juli 2012
Grenzen der Kindheit
Vor einigen Tage habe ich auf strangemaps eine Karte entdeckt, die mir schon seit einer GEO Ausgabe im Kopf herumschwirrte, aber nicht mehr richtig fassen konnte. Die besprochene Karte bei strangemaps war eine Karte aus einem Daily Mirror-Artikel, dessen Grundidee schon vor einigen Monaten in der Zeitschrift GEO Verwendung fand: Je weiter wir in die Vergangenheit gehen, desto mehr Bewegungsfreiheit hatten die Kinder. In diesem Falle am Beispiel einer englischen Familie über mehrere Generationen, deren Kinder im Alter von jeweils acht Jahren, verschiedene Aktionsradii hatten: Konnte der Urgroßvater noch alleine fast 10km bis zum nächsten guten Angelplatz laufen, so endet die derzeitige Bewegungsfreitheit am Ende der Strasse! Strange Maps fragt zurecht, ob die kommende Generation in einem Zoo-ähnlichen Ambiente aufwachsen wird.
Auf die schnelle habe ich keine Angaben im Netz gefunden, ob die Kinder heute gefährlicher leben als früher. Ich nehme mal an: Nein. Aber woher kommt die Abnahme des Bewegungsradius? Gibt es bei den Eltern ein grundsätzlicheres Misstrauen gegenüber der Umwelt? Engen die Erwachsenen die Kinder zurecht ein? Ist der Trend zur Ein-Kind-Familie der Grund? Wenn ich nur ein Kind habe, dann kann ich zunächst alle ökonomischen Investitionen bei dem einen Kind fokusieren. Wenn diesem Kind aber etwas zustößt, dann habe ich einen Verlust von 100%. Bei zwei Kindern nur 50%, bei drei 33%, usw. Ich will nicht sagen, dass die Eltern wirklich so denken, aber im Unterbewussten könnte es schon so sein.
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