Montag, 2. Juni 2014

Michel-Winde Jetzt (SZ) Allein

30.05.2014 - 11:00 Uhr

Allein

Text: michel-winde - Foto: juri-gottschall
Kann ein Einzelner das Schulsystem grundlegend verändern? Theresa hat es versucht. Dem Kampf gegen Noten hat sie sogar ihr Abitur geopfert - und ihre Ziele dann niedriger gehängt.
Freitagabend, eine kleine Sporthalle in München-Trudering: Der abgestandene Schweiß von 40 Pubertierenden liegt in der Luft, die Teenager selbst liegen auf dem Boden, sie hören zu. Die Stadtschülervertretung (SSV) konferiert zwei Tage lang: Pizza essen, Gemeinschaftsgefühl stärken, Workshops durchführen und Anträge diskutieren. Was man hier nicht vermutet: die Basis einer grundlegenden Änderung des bayrischen Schulsystems.
 
Am Kopf der Turnhalle spricht eine zierliche, junge Frau – rotes Haar, weiße Bluse, wache Augen, durchgedrückter Rücken. Theresa Anne Panny, 22, erklärt gerade ihre Vision. „Ich möchte eine öffentliche Debatte in Gang bringen“, sagt sie. Oder: „Es braucht einen langen Atem, aber den habe ich.“ Sie sagt auch: „Viele kommen aus der Schule heraus und wissen gar nicht, wer sie sind und was sie wollen.“ Theresa weiß es. Sie will an ihrer Schule, der Fachoberschule (FOS) für Gestaltung, „offene Bildungsräume“ als Pilotprojekt einrichten. Zimmer also, die die Schüler alternativ zum Unterricht besuchen dürfen. Raum für Eigeninitiative und Persönlichkeitsentwicklung. Jeder kann sich dort mit dem beschäftigen, was ihn oder sie interessiert – der Philosophie Kants, den Mendelschen Regeln der Vererbung, den Ereignissen der Fußball-Bundesliga. Und zwar anstelle des normalen Schulstoffs. In der Truderinger Turnhalle versucht Theresa, die versammelte SSV von ihrer Idee zu überzeugen. Nervös wippt sie von einem Fuß auf den anderen, lacht verlegen, wenn sie den Faden verliert, dreht sich kurz weg, setzt erneut an.
 
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