Samstag, 15. Februar 2014

Was ist Bildung?-Eine Frage, viele Antworten

Was ist für Sie Bildung?

Zehn Menschen geben zehn unterschiedliche Antworten auf ein und dieselbe Frage: Was ist für Sie Bildung? Ob Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Lehrende, Erziehende oder Schülerinnen und Schüler - jeder hat seinen eigenen Begriff davon, was er unter Bildung versteht und was er sich davon erwartet.
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Achim Gilfert: 5000 Jahre Kritik an Jugendlichen – Eine sichere Konstante in Gesellschaft und Arbeitswelt



Was? 5000 Jahre? Niemand ist 5000 Jahre ähnlicher Ansicht über eine Thematik. Das fragte ich mich, als ich mich in letzter Zeit mit der Geschichte der Berufswahl und den vielseitigen Klagen über den Nachwuchs auseinandergesetzt habe. Dabei bin ich bei der Recherche in einen Zeitraum gekommen, der praktisch die ersten Mangelerscheinungen bei der Jugend auf Tontafeln dokumentierte. Die Sammlung der folgenden Zitate weist nach, dass die “Vorgänger” immer schon die “Nachfolger” in einer Pauschalität abgewertet haben, wie es auch heute der Fall ist. Und obwohl es keine wissenschaftlichen Nachweise über reduzierte Intelligenz, Kompetenzverluste im Allgemeinen oder moralischen Verfall von Jugendlichen gibt, werden die Stimmen und Klagen über die “Jugendlichen von heute” immer lauter. So möchte ich gerne ein Zitat hier mal vorweg nehmen, welches einen schönen Gegenpol auf jedes darauf folgende Zitat bildet:
“Die verschiedenen Altersstufen des Menschen halten einander für verschiedene Rassen: Alte haben gewöhnlich vergessen, daß sie jung gewesen sind, oder sie vergessen, daß sie alt sind, und Junge begreifen nie, daß sie alt werden können.” (Kurt Tucholski, Der Mensch, Lerne Lachen ohne zu Weinen, 1931)
Beginnen wir nun mit den ältesten Klagen über die Jugendlichen. Die Jammerei über die schlechten Jugendlichen lässt sich bis in die Zeit der Sumerer zurück verfolgen. Damals, vor über 5000 Jahren entstanden die ersten Schulen und aus dieser Zeit stammt das erste Zitat…
  • „Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte“ (Keller, 1989, ca. 3000 v. Chr., Tontafel der Sumerer).
  • “Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe” (Keilschrifttext, Chaldäa, um 2000 v. Chr.)
  • “Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten” (Watzlawick, 1992, ca. 1000 v. Chr., Babylonische Tontafel).
  • “Denn der Sohn verachtet den Vater, ...

Benjamin Jörissen: Mobile learning in der Schule, oder: wie man ein trojanisches Pferd zähmt.

#Medienkompetenz und mehr, lineares vs. non-lineares Denken etc. sehr komplexe Präsentation zum Thema #Medienbildung im weitesten Sinne, auch hervorragend zum Vergleich altes/neues Lernen, traditionelle/moderne Schule etc.

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Gemeinschaftsgefühl an der Schule

Gerade frage ich mich, wie unsere Schülerschaft ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln sollen, dass über die einzelne Klasse oder Peergroup hinaus geht. Es gibt im Jahreslauf kein einziges Ereignis, an dem alle zusammen als Schule sich zusammenfinden. Kein gemeinsamer Jahresanfang, kein Sportfest, an dem die Klasse a die Klasse b anfeuern könnte, kein 3. Oktober, an dem die Schülerschaft gemeinsam anschaut, was der Jahrgang 10 oder 9 sich ausgedacht hat. Der Schulleiter und andere Schulleitungsmitglieder werden dementsprechend nur über die Presse als Gallionsfigur wahrgenohmen oder als Organ, wenn es darum geht Sanktionsmaßnahmen zu beschliessen oder anzukündigen. Diese Fragmentierung selbst im Kleinen, wo ja keine Unterrichtsstunde ausfallen darf, wenn eine Klasse ein tolles Projekt vorstellen kann und will, sorgt dafür, dass die Schüler sich natürlich als Schüler als einer Schule begreifen, aber de facto kein Gefühl dafür haben, was es bedeutet in einer größeren Gemeinschaft zu leben. Vielleicht es soll es ja auch in unserer Gesellschaft, die viel Wert auf Individualisierung legt, so sein. Gefällt mir aber nicht. Möchte eine Schule, an der ein Gemeinschaftsgefühl herrscht: Zwischen Schülerschaft, Lehrerschaft und Elternschaft.

Dienstag, 11. Februar 2014

Linda Breitlauch Computerspiele zur Kindererziehung

Computerspiele können gut sein für Kinder, sagt die Gamedesignerin Linda Breitlauch. Sie fordern Denken, Fantasie und Koordinationsvermögen heraus. Zudem können sie den Teamgeist fördern. Und im Idealfall erzählen sie eine anspruchsvolle Geschichte.
Nach der Kartoffelsuppe erzählt Linda Breitlauch beim Mittagessen in der Nähe der Jannowitzbrücke von Nächten, die sie gerne mag. Zeit und Raum und alles andere vergessen, weil ein Computerspiel oder ein Buch so spannend ist. Manchmal auch ein Roman, in dem es um Computerspiele geht. Breitlauch hat gerade „Ready Player One“ gelesen. Zwei Nächte, dann war sie fertig mit dem Werk, in dem ein junger Mann in die virtuelle Welt flieht und in einem Online-Game an einer Schatzsuche teilnimmt. Es geht um Leben und Tod in der realen und der virtuellen Welt. Breitlauch schätzt gut erzählte Geschichten, sie weiß, ... 

Kritik am Bildungssystem_ Schüler fordern: Leute, wir müssen reden!



10. Februar 2014, 09:20 Uhr , Stern.de
Millionen Schüler schleppen sich in den Unterricht, um von Dingen zu hören, die sie nicht interessieren. Berliner Schülerinnen haben ein Buch geschrieben, wie Lernen wieder spannend werden kann. Von Jamila, Alma und Lara-Luna

Wenn wir die Debatten um Schule und Lernen verfolgen, im Fernsehen oder in den Zeitungen, dann reden vor allem Menschen, die längst aus dem Alter raus sind. Niemand spricht mit uns, wie wir uns Lernen vorstellen, keiner fragt, was wir wollen. Wir haben den dringenden Verdacht, dass es in der Schule nicht um uns geht.
Für die meisten, die wir kennen, ist Schule der totale Frust. Lehrer sind...

Buch-Tipp: "Wie wir Schule machen"
192 Seiten,
19,99 Euro, Knaus-Verlag
Jamila, Alma und Lara-Luna haben das Buch zusammen mit stern-Reporter Uli Hauser geschrieben.


André Stern: Vernetztes Denken


Vernetztes Denken
Mit einem STERN startet KAPAZUNDA ins neue Jahr.

Spielen ist die spontane Veranlagung jedes Kindes.

"Mit ungefähr sieben Jahren hatte ich mir ein Auto aus Lego gebaut. Mit einem kleinen Elektromotor fuhr das Auto ganz schnell. Ich wollte wissen, wie schnell. Meine Begeisterung trieb mich an und so suchte ich nach einer lösenden Formel.


hier geht es zum Videobeitrag von André Stern zum Thema "Vernetztes Denken"

Samstag, 1. Februar 2014

Die digitale Kindheit im Disney Channel

Ruft man diese Tage die Seite "DisneyChannel.de" auf, dann erblickt man dort die große Schlagzeile: "Disney Channel - Ab jetzt im Free TV und Online!" - Wen mag diese Seite wohl ansprechen? Wohl nicht die Kinder, die vor das Fernsehen gelockt werden sollen. Die wissen wohl kaum, was "Free TV" bedeutet. Für mich bedeutet diese Zeile eher Drohung als Verlockung. In der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung hat Imre Grimm sich schon dazu Gedanken gemacht und ihrem Artikel den passenden Titel gegeben: Wo ist Peter Lustig, wenn man ihn braucht? Der sagte ja immer am Ende seiner Sendung, dass man abschalten solle und nun was spielen soll. Der passiert in dieser Art in den Sendungen für die Kleinen nicht mehr - während der letzten Minuten der einen Sendung läuft schon Werbung für die nächste. Eine immer fortdauernde Berieselung für unsere zukünftigen Schüler, die eben nicht mehr abschalten sollen. Imre Grimm hat auch, für mich, spannende Zahlen ausgegraben:
"Und doch muss man mal daran erinnern, dass 13 Prozent aller Babys unter einem Jahr in Deutschland regelmäßig fernsehen. Bei den Zweijährigen sind es 60 Prozent, bei den Vierjährigen 96 Prozent. Kinder zwischen drei und fünf Jahren sitzen pro Tag durchschnittlich 73 Minuten vor dem Bildschirm. Fast jedes zehnte deutsche Kind zwischen vier und fünf Jahren hat einen eigenen Fernseher im Kinderzimmer."
Das macht mir doch Angst. Bei etwas Recherche habe ich die KIM Studie gefunden, die jährlich das Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 13 untersucht. Leider hab ich gerade keine Zeit mir die Studie genauer anzuschauen, aber vielleicht schaffe ich das noch. Das ganze muss wohl auch in dem Zusammenhang mit der Einschränkung des Aktionsradius der Kinder insgesamt gesehen werden und der Mystifizierung der Natur, die immer stärker aus dem normalen Umfeld der Kinder verschwindet und daher wohl auch als etwas extrem beschützendwertes betrachtet wird - wie eine Schneeflocke, die aber leider in der warmen Hand des Betrachters dahinschmilzt...