Freitag, 28. Juni 2013

Precht bei Claudia Stöckl im Interview zu seinem Buch »Frühstück bei mir«



"..., ich habe alles, was ich heute brauche in der Familie gelernt, nicht in der Schule … Hatte in der Schule durchgehend eine 3, das Studium mit 1,1 abgeschlossen und promovierte mit Auszeichnung. Es ist wichtig, dass wir alle in dieselbe Schule gehen, sonst fällt unsere Gesellschaft auseinander. Selektion ist nur dumm. Lehrer sind die wichtigsten. In einer schwedischen Schule wurden die besten Lehrer des Landes (über ein viertel Jahr) in die schlechtesten Klassen des Landes gebracht und innerhalb eines viertel Jahres waren die Schüler bei den besten des Landes, z. B. in Mathe. Dieser Mathelehrer sagte: "Gewinne ihre Herzen und du kannst mit ihnen tanzen.“ Es gibt keine Lernmethode, nur richtig guter Lehrer. Noten sind wichtig, wenn es sie gibt. Wenn es sie nicht gibt, brauchen wir sie nicht, Bewertung brauchen wir allerdings schon, wir wollen ja sehen, wo wir stehen, allerdings wollen wir nicht beschädigt werden ... "

familylab . de newsletter in 2013



das ganze Interview hier

Mittwoch, 26. Juni 2013

Pisa revisited - Fremdevaluation ad absurdum

Die Nachdenkseiten haben in ihren tagesaktuellen Anmerkungen wieder lesenswertes über Pisa. In der Zeit wurde nämlich festgestellt, dass die deutschen Schüler und Schülerinnen im Jahre 2009 besser abschneiden als im Jahre 2000. Die Zeit analysiert auch gleich, warum dies so ist und auch der Bildungsforscher Klieme kommt zu dem Schluss: 80% der Veränderung von PISA-Testwerten kann auf Veränderungen in der Zusammensetzung der Untersuchungsgruppe der 15-Jährigen zurückgeführt werden. 
Also keine große strukturelle Veränderung, keine Reform hat dies bewirkt, sondern einfach kleine Änderungen, die sich auf die zu untersuchende Substanz (hier: Schüler) auswirkt. Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist dies natürlich alles fragwürdig, da ich ja nicht mit denselben Schülern unterschiedliche Lernszenarien durchspielen kann. In naturwissenschaftlichen Experimenten darf ich immer nur einen Faktor ändern, damit ich erfahre, wo nun die Veränderung ihren Ursprung hatte. In den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern ist dies nicht möglich und so öffne ich natürlich jeder Interpretation und Manipulation Tür und Tor. Dazu nochmal ein spannender Hinweis von den Nachdenkseiten:
Bereits vor 40 Jahren hat der Sozialforscher Donald T. Campbell gezeigt, dass Fremdevaluation notwendigerweise zu Korruption führt (also zu Verfälschungen der Daten auf allen Ebenen der Erhebung und Analyse), die sie wertlos macht. David Berliner und seine Kollegen von der Universität von Arizona haben anhand vieler Daten über die Einführung von sanktionsbewehrten Schulleistungstests in den USA (und deren Auswirkung auf die Schulleistungen und die Verfälschung von Daten) nachgewiesen, dass “Campbell’s Law” auch und gerade im Bildungsbereich voll zutrifft. Meyerhöfer hat zudem gezeigt, dass der Einsatz von PISA-Tests und ähnlichen Tests zu mehr “Testschlauheit” führt, aber nicht unbedingt zu einer Zunahme der Kompetenz, die diese Tests messen sollen.
Streng genommen brauche ich also diese ganzen Fremdevaluationen nicht, da sie nur aufzeigen, wie effizient ein System mit einer Außenkontrolle umgeht. Aber das ist ja vielleicht auch ein Erfolg.

Montag, 24. Juni 2013

Gabriele Frydych: Ich kann zaubern

Gabriele Frydrych
Ich kann zaubern
Das behauptet EF-Autorin Gabriele Frydrych nicht freiwillig. Sondern weil es von ihr erwartet wird. Schließlich ist sie Lehrerin.
Ich liebe meinen Beruf. Denn das Vertrauen, das die Gesellschaft in mich setzt, ist geradezu grenzenlos. Das fängt schon bei den lieben Kleinen an. Selbstkritische Schüler, die schon lange nicht mehr an Klapperstörche und Weihnachtsmänner glauben, halten mich für allmächtig.
Mittwoch. Ich stehe vor der geschlossenen Schulbücherei und überlege, wie ich an meine Lesebücher komme.
„Wissen Sie, wo Herr Quäler gerade Unterricht hat?" Der junge Mann aus der 7. Klasse sieht mich fragend an. Na klar, ich kenne den individuellen Stundenplan aller 120 Kollegen und Kolleginnen auswendig und kann sofort helfen: "Raum 117. Da hat er jetzt Physik. Wenn du ihn dort nicht findest, ist er im Computerraum." Eine Routinefrage, beantworte ich aus dem Effeff.
Aber ich habe auch keine Probleme mit anderen Fragen: „Wissen Sie, was auf Chinesisch Viel Glück' heißt?", n Wie berechnet man die Elastizität eines Gummibärchens?", "War Tschaikowsky wirklich schwul?" Fragt mich! Ich weiß alles!
Meine Schüler erwarten von mir auch Antworten auf die Frage, wer in der vorigen Woche ihren Tisch beschmiert, aus ihrer Flasche getrunken, ihren Radiergummi oder ihren MP3-Player geklaut hat: Der Blick der Kinder ist flehend, aber voller Zuversicht. Natürlich finde ich die Schmierer und Mundräuber und jage erfolgreich den MP3-Player, der in der Zwischenzeit dreimal weiterverkauft worden ist.
Ich habe einen Aufsatz schreiben lassen: "Wie sinnvoll sind Schuluniformen?" Eine Stunde später fragt mich
Klara: "Wissen Sie schon, was für eine Note ich habe?" Natürlich weiß ich das. Ich hatte zwar zwischendurch Unterricht, aber ich habe heimlich unterm Lehrertisch 25 Aufsätze korrigiert. Dabei konnte ich sogar noch verfolgen, was meine Referenten in Geschichte für Unsinn erzählen. Sie haben herausgefunden, dass Martin Luther King gegen die Gleichberechtigung der Schwarzen war und dass George Washington 1994 Präsident geworden ist.
Einige Schüler glauben ja auch, dass Bismarck im Ersten Weltkrieg die Mauer gebaut hat. Aber ich schaffe es, ihnen in einem Schuljahr ein Geschichtsbild zu vermitteln, das Orientierung und Halt gibt. Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. in zwei Wochenstunden, wovon meist eine von Bürokratie und Organisation besetzt ist. Kein Problem. Der Schulsenator und die Rahmenplankommission glauben an mich. Ich will sie nicht enttäuschen. An meine pädagogische Omnipotenz glauben auch die Kindseltern fest. Eine Mutter erklärt am Telefon: „Ich habe gar keinen Einfluss auf Max-Xaver. Keine Ahnung, wie ich ihn dazu bringen soll, regelmäßig in die Schule zu gehen.
Vielleicht finden Sie ja einen Zugang zu ihm!" In meiner 9. Klasse sind 32 Jugendliche. Fast alle haben Probleme mit sich und mit dem Leben ganz allgemein. Aber ich finde Zeit, Mittel und Wege, um jeden einzeln anzusprechen, seine Lernschwierigkeiten und seine besonderen Fähigkeiten zu eruieren und Lernwege individuell abzusprechen.
Ich hole Schwänzer ins Boot zurück, löse Schweigsamen die Zunge, finde für Sarah nettere Eltern und für Torben einen krisensicheren Job.
Gar kein Problem. Dafür bin ich doch da. Nebenbei fülle ich Statistiken aus, hefte Zettel und Formulare in
Schülerbögen, organisiere eine Reise in die Türkei, eine Partnerschaft mit einer sibirischen Schule, ein
Theaterprojekt und eine Exkursion nach Hamburg. Den umfangreichen Lehrplan habe ich bereits in Klasse 7 und 8 für alle meine Fächer erfüllt, deshalb habe ich jetzt genug Zeit für solche Aktionen. Und ich schaffe bei Max-Xaver in vier Wochenstunden, was seine Eltern in 17 Jahren nicht erreicht haben. Meine Zauberhand macht ihn sozial kompatibel und leistungsstark. Ich kann auch durch Wände sehen. Wenn Eltern spontan in die Schule kommen, weiß ich genau, was ihre Tochter gerade in Mathematik lernt und welche Probleme ihr Sohn in Spanisch hat. In meiner Klasse unterrichten in zahlreichen Leistungskursen 35 Lehrer, die sich in sechs verschiedenen Lehrerzimmern aufhalten. Da ist es doch kein Kunststück, als Klassenlehrerin aktuell informiert zu sein.
Am meisten setzen „Bildungsexperten" und Journalisten auf meine Fähigkeiten. Sie haben recht! Ich werde meine Schüler zu einem schulden- und drogenfreien Leben führen, ihnen Ich-Stärke, Kultur und Kompetenzen vermitteln.
Sie werden freudig im Team arbeiten, lebenslang lernen, sich nahtlos in die Wissensgesellschaft einfügen (und
ihren Kindern erzählen, was sie für eine tolle Lehrerin hatten).

Quarks und Co über Lehrer

 nettes Aufräumen mit Vorurteilen ... ;-)

Quarks und Co

Samstag, 22. Juni 2013

Süddeutsche: Johanna Bruckner: Vergleichbare Abitur-Prüfungen Auf dem Rücken der Schüler

"Bildungsreformen dürfen nicht in der Oberstufe ansetzen, sie müssen von der Unterstufe aus gedacht werden. Vergleichbare Abi-Prüfungen machen nur mit vergleichbaren Lehrplänen ab Klasse fünf Sinn. Die Kultusminister schaffen keine Ungerechtigkeit aus der Welt. Sie ersetzen einfach eine bestehende Ungerechtigkeit durch eine neue."


ganzer Zeitartikel hier

Gerald Hüther: Kinder unter Daueraufsicht ...

Samstag, 15. Juni 2013

Sonntag, 9. Juni 2013

Tony Porter: Ein Appell an die Männer


"Beim TEDWomen richtet Tony Porter einen Appell an Männer allerorts: "Benehmt euch nicht wie Männer!" Mit beeindruckenden Geschichten aus seinem Leben zeigt er, wie diese Mentalität, die in so viele Männer und Jungen eingetrichtert wurde, Männer zu Respektlosigkeit, Misshandlung und Missbrauch gegen Frauen und untereinander führen kann. Seine Lösung: Brecht aus der "Männer-Kiste" aus!
Tony Porter is an educator and activist who is internationally recognized for his effort to end violence against women."
Translated into German by Jens Heyer
hier geht´s zum Video

Hattie Studie/Grundschule Harmonie


Hattie Studie » Grundschule Harmonie
Es gibt zwei neue Artikel zu der Hattie- Studie auf unserer Website: Thanks, Mr. Hattie
www.grundschule-harmonie.de/aktuelles/hattie-studie/
hier 

Samstag, 8. Juni 2013

Donnerstag, 6. Juni 2013

Calvin und Hobbes

Über die Füller im Allgemeinen und Speziellen

Füllfederhalter: Wie Neandertaler mit dem Faustkeil - Familie - FAZ

"Aufgrund ihrer langen Erfahrung als Lehrerin bestätigt Barwisch eine alte wissenschaftliche Vermutung: „Beim Füller wird die Feinmotorik und damit auch die kognitive Entwicklung des Kindes gefördert.“ Mit der Hand zu schreiben macht einfach schlauer als auf einer Tastatur herumzutippen."

Da hätte ich doch noch Interesse eine Studie dazu genauer zu sehen - und nicht nur auf die Erfahrung einer einzelnen,  wenn auch erfahrenen,  Lehrkraft zu vertrauen...

Mittwoch, 5. Juni 2013

Montag, 3. Juni 2013

EduClipper Launches Its “Pinterest For Education” To Bring Better Crowdsourced Curation & Sharing To The Classroom


EduClipper Launches Its “Pinterest For Education” To Bring Better Crowdsourced Curation & Sharing To The Classroom

Back in 2007, Adam Bellow launched a site called eduTecher to aggregate and surface the best educational resources and content on the Web. A high school teacher himself, Bellow set out to highlight new technologies and educational tools that could be used in the classroom to improve the learning experience. When a new generation of community curation tools began to take hold on the Web, like Pinterest, Bellow decided to leverage the increasing popularity of crowdsourced curation to take eduTecher to the next level.
After a year in development, this week the teacher-turned-entrepreneur officially launched eduClipper, a platform that allows teachers and students to explore, share and contribute to a library of educational content. In both function and design, it’s essentially a Pinterest for education, with one notable difference: Because eduClipper is built exclusively for teachers and students, unlike Pinterest, you probably won’t find it blocked by your local school. (Which should be welcome to news to teachers, who have become eager adopters of Pinterest over the last few years.)
The idea behind eduClipper, Bellow says, is to give students the same power of social curation ..hier weiter lesen ...

Maximilian Heimstaedt: MOOCs: Die Youtube-Universitäten

Hintergrundartikel – Massive Open Online Courses (MOOC) bieten kostenlose Bildung aus Stanford, Harvard und Princeton. Mit Iversity geht auch ein deutscher Anbieter an den Start.

MOOC: Universität für die Couch

Seit Zuckerberg, Brin und Gates wissen wir: Wer so richtig erfolgreich werden möchte, sollte zumindest zeitweise die Vorlesungen einer Elite-Universität besucht haben. In der Schule lieber in der Nase gebohrt als fleißig für den Einser-Schnitt gepaukt? Kein Problem! Das Internet hat auch hierfür eine Lösung gefunden: MOOCs. Massive Open Online Courses sind kostenlose Video-Vorlesungen, die der Lernende gemeinsam mit tausenden Online-Kommilitonen von der Couch aus verfolgen kann. Einmal für einen Kurs angemeldet, werden im Wochen- oder Tagesrhytmus neue Videos, Quizfragen und Klausuren freigeschaltet. Wer bis zum Ende durchhält, bekommt Ruhm, Ehre und eine Teilnahmebescheinigung.
Wie auch Open Source Software oder Open Data stehen MOOCs für die Idee einer besseren weil gleicheren Welt. Wenn erstklassige Bildung frei verfügbar ist, steigert das nicht nur die Lebensqualität,...
hier weiterlesen

Sonntag, 2. Juni 2013

Roslyn Ross: How not to treat children

"Veröffentlicht am 30.01.2013
What if we treated our friends how we treated our children? Watch this video to see ways we disrespect and belittle children, ways we disconnect with them and harm our relationships.

My thesis is here if you are interested: http://roslynross.blogspot.com/p/home.... I am not working on my blog anymore until I finish my book so please don't expect any new posts for a while.

If you live near LA and you want to take over the guy's part in this video, please contact me! My husband did this one with me so I could show people what I want to do--but he doesn't think hanging out and making philosophically sound sketch comedy is as fun as I do...."

Ich bin viele

Gerade Vor zwei Wochen im Zeitmagazin gelesen:

Allan Hobson (Traum-und Kognitionsforscher) im Gespräch mit Stefan Klein (Biophysiker)

Hobson: Es ist doch erstaunlich,  dass wir uns normalerweise als eine einzige Person erleben.
Klein: Vielleicht bilden wir uns auch nur ein,  einer und nicht viele zu sein.
Hobson: Mir scheint,  Ich besitze mindestens sechs Ichs. Schon wenn ich französisch spreche,  bin ich doch ein anderer.

familybox: Weil ich bei mir bin kann ich ...


Learning disability?

Maybe it's the environment (or maybe not) #gtchat #2ekids #homeschool

Samstag, 1. Juni 2013

Ken Robinson - Gillian Lynne - Igloo Animations


hier

Funkenflug: Von Grundschulen, Fünftklässlern und gebrochenen Menschen

"Von Grundschulen, Fünftklässlern und gebrochenen Menschen

Grundschulen sind voller Leben, Laut und voller Begeisterung stürmen die Schüler in und aus den Klassen. “Wandert ihr auch bei Hagel?” oder “Dürfen wir mal den Rucksack tragen?” sind die Fragen die wir hören. Wünsche sind z.B. “mehr Sport” oder auch “eine zweite Etage aus Lego”. Die Klassenzimmer sind meist liebevoll gestaltet mit Sofaecke, Farbe und Pflanzen.Wir fragen uns ob es gut sein kann, dass die Kinder in den Pausen und wann immer sie können rennen und toben und während den Stunden still sitzen müssen. In der Realschule gegenüber: Wir stehen im Flur, Lärm kommt aus einem Klassenzimmer."  ... hier

Benjamin Zander - How to give an A

hier