Sonntag, 15. Dezember 2013

Die Lesesucht-Jöran Muuß-Mehrholz


hier zum Video



Ein interessanter Ausschnitt  aus dem Universallexikon der Erziehungs- und Unterrichtslehre für Schulaufseher, Geistliche, Lehrer, Erzieher und gebildete Eltern von Matthaeus Cornelius Münch, I. B. Heindl, 1859, Band 2, S. 144 über die Lesesucht gelesen von Jöran Muuß-Merholz : http://vimeo.com/53666656 (Dauer: 3:30 min).

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Jöran Muuß-Merholz: Lernen im digitalen Wandel – Shifts happen


Lernen im digitalen Wandel – Shifts happen

11. Dezember 2013
Cover zu "Das Netz" und Artikel "Shifts happen"2013 könnte in die Geschichte eingehen als das Jahr der Vorentscheidungen: Werden Bildung, Lernen und Schule lediglich digitalisiert oder grundsätzlich verändert?
Diese Frage stellt Jöran in einem Beitrag im Buch „Das Netz 2013-2014 – Jahresrückblick Netzpolitik“. Das Buch versammelt dreißig Autorinnen und Autoren wie Sascha Lobo, Miriam Meckel, Dirk von Gehlen, Kai Biermann, Stefan Niggemeier und Constanze Kurz. Es wird von irights.info herausgegeben und ist nicht nur gedruckt und als E-Book erhältlich, sondern kann auch kostenlos im Browser gelesen werden.
Jörans Text findet sich im Volltext auch hier: Link



Lernen im digitalen Wandel – Shifts happen

2013 könnte in die Geschichte eingehen als das Jahr der Vorentscheidungen: Werden Bildung, Lernen und Schule lediglich digitalisiert oder grundsätzlich verändert? Aus heutiger Sicht scheint offen, in welche Richtung die Entwicklung geht.
von Jöran Muuß-Merholz
„Shift happens“ ist unter digital-affinen Bildungsexperten seit Jahren ein beliebter Slogan. Doch genau genommen ist er falsch. Nicht eine, sondern zwei grundsätzliche Verschiebungen vollziehen sich in diesem Bereich derzeit. „Two shifts happen“, müsste es heißen. Denn neben dem digitalen Wandel bei Medien und Bildung steht auch eine Veränderung des Grundverständnisses von Lernen und Schule.
Das Wesen von Schule hat sich seit dem vorletzten Jahrhundert im Kern nicht verändert. Die Gesellschaft beziehungsweise der Staat gibt einen beständig gewachsenen Kanon von Inhalten vor, gelehrt durch Lehrer und Bücher, angetrieben und kontrolliert durch Prüfungen und Abschlüsse, gelernt durch Zuhören, Lesen, Wiederholen und Üben. Der Stoff wird möglichst didaktisch aufbereitet und in thematischer und sozialer Isolation aufgenommen.
Seit einigen Jahren gerät dieses Selbstverständnis ins Wanken, beeinflusst durch die Erhebungen der PISA-Studien, den Ausruf der Kompetenzwende, den Vergleich mit anderen Ländern oder best-practice-Beispiele wie im Film „Treibhäuser der Zukunft. Wie Schulen in Deutschland gelingen“ oder im Wettbewerb „Der Deutsche Schulpreis“. Ein neues Ideal vom schulischen Lernen orientiert sich zu großen Teilen an reformpädagogischen Überlegungen.
Der Lernende als aktives Subjekt rückt in den Mittelpunkt. Wichtiger wird das individuelle Aneignen oder Konstruieren von Wissen, das kollaborative und kreative Arbeiten. Differenzierte Lernmaterialien, zum Teil in Form von Arbeitsblättern, aber auch weniger didaktisierte Inhalte aus dem echten Leben rücken in den Vordergrund. Das Erarbeiten und Produzieren von Ergebnissen in Projekten, problembasiertes Lernen und Portfolios ergänzen das konsumierende Lernen und Prüfungen und lösen sie zum Teil ab.
Gleichzeitig halten digitale, vernetzte Geräte, Materialien, Werkzeuge und Plattformen Einzug in die Schulen – noch auf vergleichsweise niedrigem Niveau, aber mit erkennbarer Beschleunigung. Was dabei häufig übersehen wird: Die digitalen Technologien zur Unterstützung des Lehrens und Lernens werden auf ganz unterschiedliche Weise genutzt.

Weg 1: Altes Lernen mit digitalen Medien

Als eine Variante gilt das optimierte Lehren: An vielen Orten schreibt man die Geschichte der alten Schule mit digitalen Mitteln weiter. Sogenannte Lernprogramme optimieren vor allem das Üben und Auswendiglernen. Videos, Animationen und Simulationen ersetzen den Lehrvortrag. Die fortgeschrittenen Anwendungen versprechen direktes Feedback beim Lernen und eine Anpassung der Darbietung an die Fehler und Fortschritte des Lernenden (adaptive learning).
Die neuesten, in Deutschland noch sehr zurückhaltend eingesetzten Learning-Management-Systeme versprechen, Lernfortschritte jedes Schülers detailliert zu erfassen, abzubilden und an Lehrer, Schüler und Eltern zurückzuspiegeln. Individuelle Lernwege lassen sich durch Wahl aus Optionen und Anpassung gehen. Letztlich geht es aber vor allem um ein optimiertes Lehren.

Weg 2: Selbstbestimmtes Lernen mit digitalen Werkzeugen

In der zweiten Variante setzt man die digitalen Medien für ein tatsächlich individuelles, produktives, kollaboratives, selbstgesteuertes oder sogar selbstbestimmtes Lernen ein. Schüler nutzen das Web zur Informationsrecherche, verwenden Kommunikations- und Kollaborationswerkzeuge für die Zusammenarbeit mit anderen Lernenden innerhalb und außerhalb des Klassenraums, arbeiten mit Anwendungsprogrammen, um multi-mediale Präsentationen zu erstellen und veröffentlichen ihre Ergebnisse schließlich in Web-2.0-Diensten wie Blogs und Wikis.
Die real existierende Praxis liegt irgendwo dazwischen. Dabei lässt sich sehr wohl ein Grundsatz erkennen, nach dem die Schule ihre Arbeit und ihren Medieneinsatz ausrichtet. Die Form folgt der Funktion – auch beim Einsatz digitaler Medien. Anders gesagt: Ist von „Tablet-Klassen“ und „vernetzter Schule“ die Rede, sagt das nichts darüber aus, ob es sich um eine moderne Schule handelt. Die neuen Medien eignen sich hervorragend zur Fortsetzung, Optimierung und Festschreibung der alten Schule. Wenn man so will: Es gibt zwei ganz unterschiedliche Verständnisse des Lernens mit iPad & Co.
2013 stehen wir somit an einer Weggabelung. Die jetzt anstehenden Entscheidungen über Hardware, Software und Einsatzszenarien setzen das Fundament und die Grenzen für die Art und Weise, wie wir Schule, Lehren und Lernen definieren und wie es grundsätzlich mit Lernen und Schule weitergeht.
Für die erste Richtung des optimierten Lehrens stehen Entwicklungen wie Lern-Management-Systeme; Drill&Practice-Apps (zum Beispiel für das Sprachenlernen); Erklärvideos, wie von der Khan Academy, Scoyo oder sofatutor; die Vereinheitlichung von Hardware in geschlossenen Ökosystemen (derzeit vor allem iPad-Klassen); statische E-Books (zum Beispiel auf digitale-schulbuecher.de) oder Online-Kurse, die auf Wissenspräsentation und Multiple-Choice-Quiz basieren (MOOCs).
Auf der anderen Seite stehen offene Ansätze wie die Nutzung frei verfügbarer Informationen im Web, der generischen Plattformen und Werkzeuge für Zusammenarbeit; Wissensverarbeitung und -veröffentlichung; die Erstellung und Nutzung von Open Educational Resources (frei verwendbare, editierbare Inhalte) und der Bring-Your-Own-Device-Ansatz (BYOD), bei dem Lernende unterschiedliche, meist auch private Geräte mit in die Schule bringen.
In der Praxis wird sich eine Kombination durchsetzen. Aber mit welcher Ausrichtung, unter welchen Vorzeichen, mit welchen Grundannahmen und Zielsetzungen? Verfestigen die neuen Medien die alte Schule? Oder kann der digitale Shift den Shift in der Bildung beeinflussen? In welche Richtung wir gehen werden, ist derzeit noch offen. Die Entscheidungen treffen wir heute.
Die jetzt anstehenden Entscheidungen über Hardware, Software und Einsatzszenarien setzen das Fundament und die Grenzen für die Art und Weise, wie wir Schule, Lehren und Lernen definieren und wie es grundsätzlich mit Lernen und Schule weitergeht.
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Dienstag, 10. Dezember 2013

Foodwatch kritisiert KMK-Beschluss

23.09.2013 - (dpa) – Kinder und Jugendliche sollen künftig in der Schule verstärkt zu kompetenten Verbrauchern ausgebildet werden. Dazu sollen sie sich während der gesamten Schulzeit intensiv mit Fragen der Verbraucherbildung befassen, die aber kein eigenes Fach, sondern in eines oder mehrere Unterrichtsfächer integriert werden soll. Das beschlossen die Kultusminister der Länder einer Mitteilung vom 12. September zufolge.
Unternehmen werden darin ausdrücklich als mögliche Partner genannt. Es sei aber darauf zu achten, dass die Verbraucherbildung an den Schulen "frei von wirtschaftlichen Interessen ist und unternehmensunabhängig den Erwerb der Kompetenzen ermöglicht", die für kritisch reflektierte Kaufentscheidungen erforderlich seien, heißt es in dem Beschluss.
Scharfe Kritik an dem Beschluss äußerte die Verbraucherorganisation Foodwatch. Die Kultusminister öffneten damit Wirtschaftslobbyisten und Unternehmen die Türen der Klassenzimmer, erklärte Foodwatch am 19. September. Die Organisation forderte die Kultusministerkonferenz (KMK) auf, den Beschluss zurückzunehmen und klarzustellen, dass Unternehmen keine geeigneten Partner für Verbraucher- und Ernährungsbildung an Schulen seien. Werbung und Sponsoring an Schulen müsse grundsätzlich untersagt werden, verlangte Anne Markwardt von Foodwatch. Es sei Auf- gabe der Schulbürokratie, die Lehrkräfte weiterzubilden und neutrales Unterrichtsmaterial zur Verfügung zu stellen.

Firmen als Partner und zugleich unternehmensunabhängig?

Nach dem KMK-Papier kann die Verbraucherbildung in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern erfolgen, wie öffentlichen Einrichtungen, Hochschulen, Verbraucherzentralen, Verbänden oder eben auch Unternehmen. "Das Gebot der Neutralität ist zu beachten", heißt es dazu. "Zu Themen der Verbraucherbildung werden an die Schulen vielfältige Angebote herangetragen", stellen die Kultusminister fest. "Wichtig für die Nutzung dieser außerschulischen Angebote durch die Schulen bzw. Lehrkräfte ist, dass sich diese inhaltlich am schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag orientieren, den Gegebenheiten der einzelnen Schule gerecht werden und damit die Schulqualität fördern."
Die Formulierung der Kultusminister von "unternehmensunabhängigen" Unterricht nannte Markwardt scheinheilig. So lange Unternehmen als "Partner" aufträten und akzeptiert würden, könne Verbraucherbildung nie "unternehmensunabhängig" sein. Markwardt kritisierte auch das vom Land Nordrhein-Westfalen und der Wirtschaft finanzierte Portal "Partner für Schule NRW", womit die "dauerhafte und systematische Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft" gefördert werden solle. Markwardt: "Unternehmen, die Bildung finanzieren, wollen dafür eine Gegenleistung. Entweder ist das die Möglichkeit "zielgruppenadäquater" Werbung im Klassenraum. Oder aber es sind politische Gefallen, namentlich weniger Regulierung...."
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordern seit Längerem eine umfassende sozioökonomische Bildung an den Schulen. Sie kritisierten aber kürzlich ähnlich wie Foodwatch, dass es zunehmend Versuche seitens der Wirtschaft und der Arbeitgeber gebe, "den Bildungsauftrag von Schule und die Vor- stellungen junger Menschen von der Wirtschaftswelt interessengeleitet in eine Richtung zu lenken".
Die Gewerkschaften sprachen sich deshalb gegen ein "Fach Wirtschaft" aus und befürworteten, eine sozioökonomische Bildung mit den Inhalten anderer Fächer zu verzahnen. Sie warnten auch vor einer wachsenden Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien von privater Seite. Die GEW forderte daher eine öffentlich kontrollierte Prüfstelle für private Unterrichtsmaterialien, um "Lobbyismus an den Schulen" einzudämmen.
Laut KMK-Beschluss sollen sich die Lehrer in Aus- und Fortbildung fachlich und didaktisch verstärkt mit Themenfeldern der Verbraucherbildung befassen. Dazu zählen laut Mitteilung unter anderem der bewusste Umgang mit Geld, Werbung und Konsum, gesunde Lebensführung, die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, Mediennutzung und Datenschutz sowie der Komplex des nachhaltigen Konsums mit Aspekten wie fairer Handel und Klima, Energie und Ressourcen. Generell solle die Verbraucherbildung die Gestaltungskompetenz der Kinder und Jugendlichen als Konsumenten stärken.

Stoch: Verbraucherbildung soll in Bildungsplan

Das Thema Nachhaltigkeit soll Ende September in Deutschland mehr Aufmerksamkeit erhalten. Zum 6. Mal ruft die Deutsche Unesco-Kommission die bundesweiten Aktionstage der UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" aus. Vom 20. bis 29. September informieren mehr als 100 Organisationen, Bildungsträger, Schulen und Unternehmen darüber, wie Kinder und Erwachsene nachhaltiges Denken und Handeln lernen können.
Das Thema Verbraucherbildung soll als fächerübergreifendes Leitprinzip im neuen baden-württembergischen Bildungsplan festgelegt werden. "Es ist damit für alle Fächer und Klassenstufen verbindlich im neuen Bildungsplan der allgemeinbildenden Schulen zu berücksichtigen", kündigte Kultusminister Andreas Stoch (SPD) in einer Antwort auf eine CDU-Landtagsanfrage Mitte September an. Er gab auch den Fahrplan für die neuen Bildungspläne bekannt: Zum Schuljahr 2015/2016 soll der Plan in den Klassen 1 und 2 sowie in den Klassenstufen 5 und 6 der Werkrealschulen/Hauptschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen eingeführt werden. Zum Schuljahr 2016/2017 sollen dann die Klassen 5 und 6 der Gymnasien folgen.
Ursula Mommsen-Henneberger (dpa-Dossier Bildung Forschung Nr. 39/2013, 23. September 2013)

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gelebte Inklusion


"Kann man lehren, obwohl man geistig beeinträchtigt ist? Tobias Wolf kann es. Der junge Mann mit Down-Syndrom bringt Grundschulkindern Englisch bei. Er singt mit den Kindern, entwickelt Spiele, die es einfacher machen, Vokabeln zu lernen - und in besonderen Fällen gibt er Einzelunterricht. Die Montessori-Schule Biberkor in Bayern lässt das Konzept Inklusion Realität werden und beschäftigt den 32-Jährigen als English Teacher Assistant."

hier zum Videobeitrag

Soziokratie - Die Magie des Kreises

Wie kann man effektives Handeln sichern und trotzdem demokratische Entscheidungen fällen? Wie dem Wohl des Ganzen Priorität geben, ohne dass Einzelne sich ausgeschlossen fühlen? Soziokratie, ein System aus Holland, schafft die Quadratur des Kreises und ist prinzipiell in jeder Organisationsform - vom Sportverein bis zum Unternehmen - anwendbar.

Ja, das ist es, danach habe ich immer gesucht, ohne es zu wissen!” So packte es mich bei der ersten Berührung mit Soziokratie bzw. SKM1. Wie oft hatte ich es in Gruppen von engagierten Idealisten  erlebt, dass das Feuer der anfänglichen Begeisterung im Hick-Hack der Kämpfe erlosch. Wie oft hatte ich Workshops gestaltet, Open Space erlebt und begleitet, Zukunftskonferenzen und Ähnliches moderiert mit dem schmerzlichen Wissen, dass diese Erlebnisse von selbstbestimmter Kreativität nicht dauerhaft sein werden. Die Arbeitsstrukturen, von Kontrolle und Fragmentierung bestimmt, werden dafür sorgen. SKM ist die Lösung mit alltagstauglichen, robusten Formen und Organisationsstrukturen! Und eine Gewissheit in mir bekam wieder Kraft: „Jede Stimme muss gehört werden! Das ist der Weg.” Meine Überzeugung festigte sich in einem Gespräch mit Isabell Dierkes vom Soziokratischen Zentrum, das sich bald darauf fügte, und mir wurde klar: Dafür tue ich etwas! Davon sollen viele erfahren!

Seitdem lese ich zu SKM, was ich in die Hände bekomme, spreche darüber in meinen Beratungen und führe Workshops zum Kennenlernen durch. Und freue mich zu erleben, wie Teilnehmer sich anstecken lassen: „Gute Idee!”, „anregend”, „guter Anstoß”, „Es gibt Hoffnung” „beglückend, inspirierend” „eine hilfreiche Struktur” „Aha-Erlebnis bei der Wahl per Consent gehabt”, „bin angeregt zur Umsetzung”, „wünsche es mir in meiner Organisation” ...

Verbindung in Gemeinschaft

Mit jedem Mal merke ich mehr, dass SKM tatsächlich einen Unterschied macht, eine neue, von vielen ersehnte Welt öffnet bzw. den Weg dorthin. Von der Macht über andere zur Gestaltungsmacht mit anderen, von der Diskussion gegeneinander zur gemeinsamen Suche, vom „schroffen Individu- alismus” zur Verbindung in Gemeinschaft... Bloß mit dem Namen bin ich wenig glücklich: Soziokratie – wer denkt da nicht gleich an Bürokratie oder ähnliche Monster? Einfach, gar schlicht kommen die vier Grundprinzipien daher. Die Sprache allerdings – aus vergangenen Zeiten, technisch-nüchtern, spröde, angestaubt. Da wartet noch richtige Übersetzungsarbeit.

Soziokratie kam in Holland zur Welt. Kees Boeke, Friedensaktivist und Pädagoge (1884-1966), hatte einen Traum: eine wirkliche Demokratie, jenseits von Mehrheitsentscheidungen und Parteienstreit. Noch während des Desasters von Nazi-Deutschland arbeitete er daran. Die repräsentative Demokratie hatte den Faschismus nicht verhindern können. Eine wirkliche Demokratie sollte es also sein, die Verwaltung der Gemeinschaften durch sich selbst: Sein Traum war von einem tiefen Vertrauen in die Weisheit von Gruppen erfüllt. Die Gesellschaft der Freunde, die Quäker und ihr Versammlungssystem hatten ihn inspiriert. Ihr Zusammenkommen “in der Stille” erzeugt unter ihnen ein Gewahrsein, aus dem heraus gesprochen wird und auch brisante Entscheidungen sich finden, ohne Abstimmung, ohne Rednerliste...

Gemeinsam auf allen Ebenen

Als Kees Boeke 1944 im faschistisch besetzten Holland verhaftet wird, trägt er ein Manuskript bei sich: „Sociocracy: Democracy As It Might Be!” Eine frische, kräftige und kühne Skizze einer tiefen Demokratie durch sich selbst verwaltende lokale Einheiten, die ihre gemeinsamen Angelegenheiten auf einer nächsten regionalen Ebene regeln – und so fort bis hin zur globalen Dimension. Sehr aktuell! Erprobt und entwickelt hat er diese Ideen in der von ihm 1926 gegründeten Werkplaats Community School, wo Schüler und Lehrer ihre Angelegenheiten gleichberechtigt regelten. Nach 1945 gingen die Kinder der Königsfamilie hier zur Schule.

Einer seiner Schüler wurde Gerard Endenburg, der dann Ingenieurwissenschaften studierte und als Entwickler bei Philipps arbeitete, bevor er in den späten 60ern das elterliche Unternehmen übernahm. Dort arbeitete er daran, die Ideen von Kees Boeke in die Wirklichkeit einer auf Effektivität ausgerichteten Organisation hineinzubringen und dort zu nutzen. Seine systemtheoretische Schulung half ihm dabei, und er entwickelte die soziokratische Kreisorganisationsmethode. Später rief er das Sociocratisch Centrum in Rotterdam ins Leben und trug sein Konzept rund um die Welt nach USA, Kanada, Brasilien ... In den 80er Jahren stößt John A. Buck auf Gerard Endenburg und seine Ideen, ist begeistert und wird der erste amerikanische lizenzierte Trainer, heute auf Youtube zu erleben. Seit kurzem kommt Soziokratie aus den USA zurück nach Europa, weiterentwickelt von Brian Robertson und im neuen Gewand, gestrickt aus Ken Wilbers Konzepten und mit neuem Namen glänzend: Holacracy.

Begegnung im Kreis

Zentral in SKM ist der Kreis. Das holländische Wort dafür heißt ‚kring’ und hat zusätzlich die Bedeutung von Arena. Die Faröer haben sich lange in Kreisen organisiert, thing genannt. In vielen vorbürgerlichen Kulturen ist der Kreis die Form für Versammlungen, Beratungen, Entscheidungen. Die geometrische Figur eines Sitzkreises mit einer Leere in der Mitte bringt alle Beteiligten in Bezug zueinander. Sie gewährleistet, dass alle Stimmen gehört werden, dass sich im Gespräch die Mitte füllt und alle mit dem Ganzen in Berührung kommen. Der Kreis ist auch die Grundform eines Lern- und Handlungsprozesses mit zielorientiertem Planen – effektivem Handeln – reflektierendem Überprüfen des Ergebnisses. Über solche Feedback-Prozesse steuern sich alle Lebewesen. Der Kreis hat die große Kraft, kollektive Intelligenz hervorzubringen.

Mit SKM gab Endenburg dem Konsensprozess der Quäker eine formale Struktur und einen festen Rahmen. Da ist die Form des Sitz-Kreises. Da ist eine Gesprächsleitung, die über den Ablauf wacht und einen ideellen „talking stick” herumgehen lässt, der jedem Sprechenden die Aufmerksamkeit aller sichert. Da ist ein Protokollant für die gefundenen Entscheidungen. Da ist die Unterscheidung in drei Phasen, die nacheinander und auch wiederholt durchlaufen werden: sich ein gemeinsames Bild von der Gesamtsituation machen – eine Lösung hervorbringen, die alle dem gemeinsamen Ziel näher bringt – die Zustimmung zu dieser Lösung testen, einen Consent herstellen – bei Einwänden erneut in die Schleife eintreten und bei Consent dies Ergebnis gemeinsam würdigen, feiern. Der Begriff Consent kommt von dem veralteten Wort „konsentieren” = einwilligen. Die Kriterien zur Einwilligung kommen aus dem Blick auf die Gesamtsituation. Consent heißt nicht „Ja, ich stimme zu!”, sondern „Nein, ich habe keinen schwerwiegenden Einwand”. Ein solcher Beschluss wird in dem Kreis gemeinsam und kreativ auf der Basis von Argumenten gefunden und liegt dann innerhalb des Toleranzbereiches jedes Mitwirkenden im Hinblick auf ein gemeinsames Ziel. Bei Konsens dagegen können die Kriterien leicht aus dem Blick auf das eigene Ego kommen (kann ich damit übereinstimmen?) und dann den Einigungsprozess blockieren. Ein Consent dividiert die Beteiligten nicht auseinan- der, sondern entwickelt eine integrative Kraft. Hierarchien dagegen bringen die kollektive Intelligenz zum Schweigen, weil sie Nachfragen entmutigen und in ihren Entscheidungen andere Stimmen ignorieren.

Mehrheitsentscheidungen: Einer ist immer der Verlierer

Mehrheitsentscheidungen sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss: Hier kämpft eine Position gegen eine andere, um sich durchzusetzen. Die Argumente der „Verlierer” werden ignoriert, ihre Energie geht verloren. Irgendwann gehen sie selbst auch – woandershin, um es neu zu versuchen. Wer sich dem Konsens verpflichtet fühlt, kennt auch das regelmäßige Scheitern daran und die verschämte Rückkehr zur Mehrheitsentscheidung. Wie einfach und wirksam zugleich ist demgegenüber ein Consent-Prozess, der allen so viel Sicherheit gibt, dass sie anfangen, ihre ängstliche, misstrauische, egozentrische, feindlich gesonnene Haut abzustreifen, sich als „Anwalt des Ganzen” zu empfinden und ihr jeweils Bestes zu geben.

In SKM steuert sich ein Kreis als (teil-) autonome Organisationseinheit und trifft seine eigenen strategischen, politischen Entscheidungen, um seine Ziele zu erreichen. Die kreative Energie aller ist auf dieses Ziel gerichtet. Nicht die Hierarchie entscheidet, sondern die im Augenblick beste Lösung gewinnt die Zustimmung aller und hat dann auch Verbindlichkeit. Die Blickrichtung ist auf das Ziel und die Situation gerichtet, so dass die Einwände nicht aus dem narzisstischen Raum kommen (was bedeutet das für mich?) wie oft in Konsensprozessen. Vielmehr bringen sie Grenzen und Hindernisse des Gesamten zu Gehör, die nicht ohne Gefahr für das Ganze übergangen werden können (was bedeutet dies für das Ganze, bringt es uns voran?).

Selbststeuerndes System

Wenn Organisationen wachsen, differenzieren sie sich, bilden mehrere Ebenen aus. SKM verbindet diese Ebenen durch eine lebendige, doppelte Koppelung von Kreisen: Ein Vertreter des ersten Kreises wird mit Consent von diesem Kreis gewählt und ist dann gleichberechtigtes Mitglied im nächst höheren Kreis. Der „höhere” Kreis wählt per Consent einen Leiter für den ersten, „unteren” Kreis. Informationen können von „unten” nach „oben” und von „oben” nach „unten” frei fließen, ohne Rücksicht auf hierarchische Positionen. Wie ein menschlicher Körper wird dann auch eine Organisation zu einem sich selbst steuernden komplexen System mit verschiedenen Ebenen (Zelle, Organ, Organsystem ...) mit verschiedenen Wirklichkeitszugängen, wobei keine Ebene die andere dominierend kontrolliert. Alle Beteiligten nehmen eine „dienende” Funktion gegenüber der Organisation und ihren Zielen ein und verbinden ihr persönliches Wachstum mit der gemeinsamen Entwicklung. In diese gemeinsame Verantwortung können sich die Leitenden entspannen, wenn sie denn ihre eigenen Macht- und Kontrollbestrebungen wahrnehmen und aufgeben.

In SKM werden auch Positionen per Consent-Wahl besetzt, statt sie wie üblich zu ernennen oder es denen zu überlassen, die sich bereit finden. Bei der Wahl macht sich der Kreis ein Bild von der Aufgabe, ihrer zeitlichen Dauer und den erforderlichen Qualifikationen, und dann nominiert der Kreis mögliche Kandidaten aus seiner Mitte. Jeder gibt einen Wahlzettel ab. Und wer dann, nach einer zweiten oder dritten Runde, die Zustimmung aller findet, übernimmt dann die Aufgabe mit dem so gewonnenen Vertrauen aller. Der Wahlprozess wird zu einer Würdigung der Aufgabe und zu einer Beauftragung der gewählten Person. Dies gilt auch für die Position der Geschäftsführung.

Allgemeingültiges Prinzip

Die vier Prinzipien von SKM „Organisation in Kreisen”, „Entscheidung per Consent”, „Doppelte Koppelung”,  „Wahl von Funktionsträgern” sind wie leere Formen, sie sind überall verwendbar und funktionieren unabhängig vom Entwicklungsstand einzelner. Sie sind kompatibel mit Vereinen, Projekten, Genossenschaften, hierarchischen Strukturen. Sie helfen lebendige Organisationen zu schaffen mit gemeinsamer Kreativität und Verantwortung. Entsprechend dem Wort von Friedrich Schiller: „Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen.” werden die Stimmen gehört und bedacht. Eine tiefere Demokratie kann sich entwickeln. Und genau danach ruft diese Krisen- und Entscheidungszeit.

Über das Soziokratische Zentrum sind weitere Informationen abrufbar,
Tel. 05741 - 332 25 54 oder soziokratie@googlemail.com.
Ein Spiel zu SKM und Consent wird demnächst erscheinen. Von John Buck und Sharon Villines ist ein gut lesbares Werk erschienen: „We the People. Consenting to a Deeper Democracy. A Guide to Sociocratic Principles and Methods", Sociocracy. Info Press 2007
Wer sich anstecken lassen möchte von SKM, hat dazu im Juni eine wunderbare Gelegenheit: Pieter van der Meché, Berater, Trainer und Abteilungsleiter im Sociokratisch Centrum Rotterdam kommt nach Berlin und gibt am 10. und 11. Juni zusammen mit Isabell Dierkes und Christian Rüther vom Soziokratischen Zentrum ein Einführungsseminar in SKM und danach vom 12. bis 14. Juni ein Vertiefungsseminar. Info und Anmeldung unter www.soziokratie.org

Abb.: © Phoenixpix - Fotolia.com
Abb.: © Franz Pfluegl - Fotolia.com

Autoren Info
Thomas Waldhubel
Thomas Waldhubel
ist Supervisor DGSv und Dipl.-Psychologe und begleitet Personen, Gruppen, Teams und Organisationen. Von Kontemplativer Psychologie und Meditation inspiriert, ist er sehr interessiert an der Lösung von Blockaden, Erweiterung der Wahrnehmung, Vermehrung von Handlungsoptionen, an Selbstverantwortung und Überschreitung des Ego, an konstruktiver Konfliktbewältigung und Förderung von Kooperation und Entfaltung kollektiver Intelligenz.
Tel. 030 - 691 93 57
th.waldhubel@ t-online.de
http://www.soziokratie.org


http://www.sein.de/archiv/2009/mai-2009/soziokratie--die-magie-des-kreises.html

Sonntag, 8. Dezember 2013

Mandela und Bildung


Vor-gelebte Inklusion: Infirmis, wer ist schon perfekt?




"Published on Dec 2, 2013
Die Zürcher Bahnhofstrasse glänzt in der Vorweihnachtszeit mit schmucken Auslagen.
In den Schaufenstern von fünf Modegeschäften sind heute jedoch besondere Schaufensterpuppen mit Behinderung im Einsatz. Die Figuren wurden massstabgetreu als dreidimensionale Abbilder von Miss Handicap 2010 Jasmin Rechsteiner, Radiomoderator und Filmkritiker Alex Oberholzer, Leichtathlet Urs Kolly, Bloggerin Nadja Schmid sowie Schauspieler Erwin Aljukic geschaffen.

http://www.proinfirmis.ch

Kommen Sie behinderten Menschen auch auf Facebook näher. Liken Sie die Seite von Pro Infirmis: http://www.facebook.com/proinfirmis

Unser TV-Spot mit dem Bär: http://youtu.be/ocBh9bgph_g
Unser TV-Spot mit Gianni Blumer: http://youtu.be/7FH4yK5ibmM"

Bailamos?

"Großartiges Fundstück: Ein Video über die Überzeugungen von Eltern und die Wünsche von Kindern. Was ist eigentlich gut für Ihre Zukunft?"

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Donnerstag, 28. November 2013

PISA 2012 - es geht immer weiter

Vielleicht, vielleicht, vielleicht... Allenthalben hört man von der Gefahr, dass Google ja nur einem die Webseiten bei den Suchergebnissen zeigt, die wahrscheinlich selber gut findet und man sich praktisch in einer Google-Blase befindet und man keine neuen Seiten finden kann und daher auch keine neuen Erkenntnisse, keine Weiterentwicklungen möglich sind. Vielleicht stimmt das. Allerdings mag ich bezweifeln, ob sich ein BILD-Leser vor 20 Jahren einfach mal ne taz gekauft hätte, um zu schauen, ob die Wirklichkeiten in der BILD und der taz übereinstimmen. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich lese gerne die Nachdenkseiten und die sind nun mal kritisch gegenüber den PISA-Studien und deren Ergebnissen. Auch in anderen Zusammenhängen suche ich wohl eher die kritische Haltung gegenüber PISA - vielleicht aus den Gründen, die schon vor fast zwei Jahren geschrieben habe.
Jetzt erscheint PISA 2012 und in den Nachdenkseiten ist wieder ein schönes Interview mit einem Didaktik-Professor der Mathematik, der im Endeffekt die PISA-Studien an sich anzweifelt. Schön fand ich diese Passage:
Ja, man muss einfach anerkennen, dass es eine großartige Marketing-Leistung war, 40 Regierungen dazu zu bringen, eine dreistellige Millionensumme pro Durchgang lockerzumachen für einen Test, der keinerlei handlungsrelevantes Wissen erzeugt. Es gibt keine politische Entscheidung, die aus PISA ableitbar wäre – auch wenn es natürlich viele Entscheidungen gibt, die man mit PISA legitimiert.

Sonntag, 15. September 2013

Play again (trailer)

What are the consequences of a childhood removed from nature?


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Free to learn: A radical experiment in education

Free to Learn:
A Radical Experiment in Education
A Documentary by Jeff Root & Bhawin Suchak
Free to Learn is a 70 minute documentary that offers a “fly on the wall” perspective of the daily happenings at The Free School in Albany, New York. Like many of today’s radical and democratic schools, The Free School expects children to decide for themselves how to spend their days.
The Free School, however, is unique in that it transcends obstacles that prevent similar schools from reaching a economically and racially diverse range of students and operates in the heart of an inner-city neighborhood.
For over thirty years in perhaps the most radical experiment in American education, this small inner-city alternative school has offered its students complete freedom over their learning. There are no mandatory classes, no grades, tests, or homework, and rules are generally avoided. As a last resort, rules are created democratically by students and teachers, often at the prompting of a student. At a time when our educators are mandated to march forward with no child left behind, the students of the Free School, many of whom would have fallen through the cracks of today’s failing public school system, have managed to slip out of education’s back door and have run away free.
Free to Learn follows a handful of these children courageously meeting the daily challenges of hope, acceptance, loss, friendship, conflict, and the difficult task of deciding, for themselves, what to do with each day.
Arrange a Screening & Contact Filmmakers: freeschooldoc@gmail.com
View the study guide: issuu.com/democraticeducation/docs/ftl-studyguide
Support:
The Free School, a 501(c)(3) non-profit, is dependent on a network of individual donors to continue offering its unique and innovative approach to education to students who need it. Please consider making a tax-deductible contribution today: educationrevolution.org/donatefs.html
Please also consider purchasing a copy of Free to Learn to support AERO and the filmmakers who gave so much time and energy into making this wonderful resource.
educationrevolution.org/freetolearn.html
hier zum Video

FAZ: Unicef-Studie: Deutsche Kinder werden unglücklicher



Unicef-Studie Deutsche Kinder werden unglücklicher
10.04.2013 ·  Es geht ihnen materiell gut, aber ihre Unzufriedenheit wächst: Kinder und Jugendliche aus Deutschland sind über ihre Lebenssituation immer unglücklicher. Das hat eine Studie des Kinderhilfswerks Unicef in 29 Industrienationen ergeben.

Die subjektive Wahrnehmung vieler Jugendlicher steht im Kontrast zu positiven Entwicklungen.
Objektiv betrachtet geht es den Kindern und Jugendlichen in Deutschland so gut wie noch nie. Das hat eine Studie von Unicef, der Kinderhilfsorganisation der Vereinten Nationen, ergeben. In den fünf Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Sicherheit, Verhalten und Risiken, Wohnen und Umwelt sowie materielles Wohlbefinden belegte das Land den sechsten Platz unter 29 Industrienationen. In der Unicef-Studie von 2007 erreichte Deutschland den siebten Platz.hier zum FAZ-Artikel
Reich, aber unglücklich? Die Kinderstudie von Unicef 2013

News4teachers: Für Schüler steht es schlecht um die Mitbestimmung in der Schule



Geschrieben von: Redaktion 30. März 2013 

BERLIN. Jugendliche wollen mehr Mitbestimmung in der Schule, und in den Schulgesetzen sollten mehr Möglichkeiten dazu geschaffen werden. So lautet die Empfehlung aus einer Studie im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerks, bei der deutschlandweit 830 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren befragt wurden.

Nur 2 Prozent von ihnen gaben an, bei vielen Dingen in der Schule mitbestimmen zu können. Auf der anderen Seite stünden aber 75 Prozent, die der Ansicht waren, nur bei sehr wenigen Dingen oder gar nicht mitbestimmen können. Dabei beschränkt sich die Mitbestimmung in der Schule vielerorts auf Klassensprecher- und Schülersprecherwahlen oder die Klassenraumgestaltung und Ausflüge. Nur insgesamt 10 Prozent durften bei Themen wie Projektwochen, der Auswahl von Büchern oder der Gestaltung der Schulordnung mitbestimmen.

Um die Mitbestimmung in der Schule ist es nach Ansicht der befragten Schüler sehr schlecht bestellt. Der Wunsch nach Mitbestimmung in der Schule sei jedoch vorhanden, so die Studie: ...
hier geht es zum ganzen Artikel