Donnerstag, 10. April 2014

Von der Verbannung des PC in die Büros

Eigentlich wollte ich ja den Eintrag "Computer - now and then" betiteln, aber habe dann festgestellt, dass es weder das Thema aussagekräftig trifft, noch später beim Sichten eine Hilfe wäre. Also lieber doch der etwas sperrige Titel: Von der Verbannung des PC in die Büros.
Ich habe in letzter Zeit immer wieder festgestellt, dass die SuS heute zwar digitale Medien nutzen, Smartphones ihr Eigen nennen, auf Tablets spielen und auch mal schnell im mobilen Internet einen Informationshappen finden können, aber etwas wesentliches geht nun immer mehr zurück: Die Nutzung von voll-ausgestatteten PCs (oder auch Macs oder Linux-Rechnern) zu Hause. Während die 2000er Jahre Jugendliche hervorbrachten, die mit dem Computer an sich umgehen konnten, dort Verzeichnisse durchsuchen, Emails im eigenen Programmen oder im Internet abrufen und versenden konnten, und auch sonst fit im Umgang mit PCs waren, so nimmt dies nun dank der Smartphones und Tablets rasant ab. Wozu soll ich noch den elterlichen Computer bedienen, wenn ich doch die Internetrecherche schneller auf dem eigenen Smartphone durchführen kann? Wozu den Laptop der Mutter ausleihen, damit ich mein Facebook-Account auf Neuigkeiten überprüfen kann? Mein Smartphone hat mich längst über die letzten 27 Einträge informiert, bevor der etwas betagte Laptop überhaupt mit "Tatata" den Arbeitsplatz anzeigt. Also entwickeln wir uns wieder weg von dem Zeitpunkt, wo Computer sowohl auf der Arbeit als auch zu Hause omnipräsent waren. Vielleicht war der Höhepunkt mit der Laufzeit von Windows XP gekennzeichnet: Sowohl auf der Arbeit ärgerte man sich über das Windows und zu Hause lief auch ein XP-System, damit man im Internet Myspace und StudiVZ aufrufen konnte. So wie Myspace und StudiVZ nicht mehr wirklich unter uns weilen, so ist auch der Computer zu Hause mehr ein Relikt aus vergangener Zeit.
Produktiv arbeiten - das lässt sich natürlich auch besser mit dem PC und Word, Writer oder ähnlichem. Das müssen die SuS nun wirklich lernen, weil auch das Bedienkonzept ihnen nicht mehr präsent ist. So wird der vormals spannende Informatik-Unterricht zu einem ungeliebten Pflichtfach. Auch die Betriebe werden sich umschauen müssen. Während vor 10 Jahren der Umgang mit PCs in Lebensläufen eigentlich schon nicht erwähnenswert war, so wird es wohl in den nächsten Jahren so sein, dass die neuen Auszubildenen die Philosophie der Computersymbole ("Wozu ist denn der Papierkorb hier?") erst neu lernen müssen.
Wir werden wieder in den 70er und 80er landen, wo Computer in den Büros und Arbeitsplätzen der Industrie standen. Wo es Kästen waren, die niemals ihre Heimstätte in unseren Wohnungen finden würden. So teuer. Und umständlich. Nur ein paar Freaks (oder heute Nerds) würden sich richtige Computer kaufen und damit wirklich arbeiten. Eigentlich schade.

Der Einsatz von Computer - now and then

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