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Montag, 26. August 2013

Jesper Juul zum Thema Mobbing

Reagieren ohne Rache: Was tun bei Mobbing?

Kolumne | Jesper Juul, 25. August 2013, 17:00

Es gibt Gesetze, die Erwachsene am Arbeitsplatz vor Mobbing schützen. Was aber tun, wenn das Kind in der Schule beschimpft wird? Jesper Juul rät zur Reaktion ohne Rache

Eine Leserin schreibt:
Bald ist wieder Schule. Meine Tochter ist elf. Das Erste, was sie dort hören wird, sind Sätze wie: "Du bist eine Hure", "Du bist hässlich" - so oder so ähnlich. Wahrscheinlich ist sie nicht die Einzige, die das zu hören bekommt. Meist sind es Mädchen, die leiden, und Buben, die das sagen. Der traurige Aspekt daran: Die Mädchen wehren sich nicht gemeinsam, sondern tun sich mit den Buben zusammen, um gegen jene in der Schusslinie herzuziehen. Weil sie sich besser fühlen, wenn sie jemanden mobben, anstatt gemobbt zu werden - zumindest für kurze Zeit.
Das macht mich sowohl als Mutter wie auch als Frau wütend. Meiner Tochter sage ich, dass sie sich nicht auf diese Ausdrucksweisen einlassen soll. Ich sage ihr auch, dass sie sich wehren kann. Der Lehrer hat mit den Eltern dieser Kinder bereits gesprochen, bislang ohne Erfolg. Diese Eltern kommen nie zu Elternabenden, und es ist schwierig, mit ihnen in einen Dialog zu treten. Wenn wir diese Situation im Büro hätten, bin ich mir sicher, dass wir umgehend ein Treffen mit allen Involvierten einberufen würden. Es gibt Gesetze, die Erwachsene vor dieser Art des Missbrauchs schützen. Kinder müssen diese Gesetzlosigkeit ertragen. Ich bin beunruhigt, dass diese Umgangsformen einen Einfluss auf den Selbstwert meiner Tochter haben.
Jesper Juul antwortet:
Immer, wenn ich einen Vortrag halte, gibt es Eltern, die mir Ähnliches berichten. Das Traurige ist, dass diese Eltern darüber nicht sprechen möchten, wenn andere Eltern zuhören. Es scheint, als ob die soziale Scham ihrer Kinder auf sie als Eltern abfärbt. Es zeigt mir auch, hier zum Text

Sonntag, 7. Juli 2013

Neue Dörfer braucht die Stadt - Hirnforscher - Prof. Dr. Gerald Hüther

"Wir sind eine der ersten Generationen, die ihre Kinder nicht mehr in der Gemeinschaft, in altersgemischten, heterogenen Gruppen aufwachsen lassen. Dabei steckt viel Wahrheit in der afrikanischen Weisheit: „Um ein Kind großzuziehen, braucht man ein ganzes Dorf". Unsere Aufgabe sei es heute, diese Dörfer in den Städten neu zu erfinden, so die Position von Gerald Hüther, Neurobiologe und Autor des Buches "Wie aus Kindern glückliche Erwachsene werden".
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Was sind Ihre Erfahrungen, Meinungen und Gedanken dazu?
Diskutieren Sie mit unter: www.anschwung.de/vera-videoblog

Und machen Sie mit beim Programm Anschwung für frühe Chancen: www.anschwung.de

Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Gedanken!"
zum Beitrag hier

Montag, 28. November 2011

Mathias Völchert: Vier Grundwerte

Gleichwürdigkeit
Gleichwürdigkeit bedeutet weder Ebenbürtigkeit noch Gleichheit. Ebenbürtigkeit bedeutet ursprünglich »von gleicher Geburt«, wird heute jedoch etwa im Sinne von »gleich stark« verwendet. Gleichheit hingegen ist auch ein politischer Begriff, der in Formulierungen wie »Gleichheit vor dem Gesetz« oder »Gleichstellung« (der Geschlechter) zum Ausdruck kommt. Gleichwürdigkeit bedeutet nach meinem Verständnis sowohl »vom gleichen Wert« (als Mensch) als auch »mit dem selben Respekt gegenüber der persönlichen Würde und Integrität des Partners. (Jesper Juul ‚Was Familien trägt’ Kösel-Verlag) 

Integrität
Integrität bedeutet in der Familie, Eltern sollten ihre eigenen Grenzen äußern, statt Grenzen für ihre Kinder zu finden. – »Historisch betrachtet ist es noch gar nicht lange her, seit wir damit begonnen haben, die individuellen Bedürfnisse des Menschen, seine Grenzen und Werte ernst zu nehmen. Dem Leben und Überleben der Gruppe ist stets eine größere Bedeutung beigemessen worden. Wir sprechen hier von einer langen historischen Zeitspanne, in der die Integrität des Kindes – das heißt, seine physischen wie psychischen Grenzen und Bedürfnisse – systematisch gekränkt wurden, und zwar als Bestandteil einer Erziehung, die ein solches Verhalten als richtig und notwendig ansah.« (Jesper Juul ‚Was Familien trägt’ Kösel-Verlag

Authentizität
Wir müssen aufhören Rollen zu spielen, z.B. die Rolle des Vaters oder der Mutter, es
reicht wenn wir so sind wie wir sind, damit haben wir schon genug zu tun. – »Die Forderung nach Authentizität in den familiären Beziehungen bedeutet einen qualitativen Quantensprung, der vielen Eltern in den letzten zwanzig Jahren vor nahezu unlösbare Probleme stellte, wuchsen sie doch selbst in Familien auf, in denen alles andere als Authentizität gefragt war. – Erst wenn beide oder alle Familienmitglieder sich so authentisch wie möglich zu einem Problem oder Konflikt – das heißt, zu der Art und Weise, in der sie selbst betroffen sind – geäußert haben, besteht die Möglichkeit, eine tragfähige Lösung zu finden, die nicht eine neue Vorschrift oder Sanktion darstellt.« (Jesper Juul ‚Was  Familien trägt’ Kösel-Verlag)

Verantwortung
Verantwortung kann man nicht lernen, die bekommt man übertragen. »Erst wenn es uns gelingt, für uns selbst die Verantwortung zu übernehmen, sind wir auch in der Lage, aktiv die Mitverantwortung für andere Menschen und die Gemeinschaft, die wir mit ihnen bilden, zu tragen.« (Jesper Juul ‚Was Familien trägt’ Kösel-Verlag)

Gemeinschaft und Führung
»Eine Familie, in der einige die Arbeit erledigen, während sich die anderen zurücklehnen, ist keine gleichwürdige Gemeinschaft. Die Erwachsenen können die Rollen je nach Temperament, Einstellung und den individuellen Möglichkeiten verteilen. Wählt man die klassische Rollenaufteilung, bei der die Frau die Hauptverantwortung für den häuslichen Bereich und der Mann für die Ökonomie übernimmt, ist daran nichts auszusetzen, solange der Beitrag beider Seiten innerhalb der Familie als gleichwürdig anerkannt wird.« (Jesper Juul ‚Was Familien trägt’ Kösel- Verlag)

Text Mathias Voelchert, Leiter »familylab« Deutschland.

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